Fabrikhallen der ehemaligen Gasmotorenfabrik Deutz, Klöckner-Humboldt-Deutz, Westwaggon, Köln-Mülheim - Luftaufnahme
Fabrikhallen der ehemaligen Gasmotorenfabrik Deutz, Klöckner-Humboldt-Deutz, Westwaggon, Köln-Mülheim - Luftaufnahme Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

raum13: Die Zeit läuft ab.

Kulturinitiative raum13 im Mülheimer Süden steht vor dem Aus. Räumungsklage des Immobilieninvestors. Joisten: "Die Stadt muss jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen wichtigen Kulturort zu retten."

Der Initiative raum13 im Mülheimer-Süden droht das Aus. Die SPD im Kölner Stadtrat kämpft seit vielen Jahren für den Erhalt dieses Kulturorts. Fraktionschef Christian Joisten ist angesichts aktueller Entwicklungen besorgt: „Kulturorte sind grundsätzlich bedroht in unserer Stadt. Aber bei raum13 hat das eine ganz besondere Symbolkraft: Seit vielen Jahren setzen sich die Künstlerinnen und Künstler hier aktiv mit dem Spannungsfeld zwischen Kultur und Stadtentwicklungsprojekten auseinander und liefern immer wieder wertvolle Impulse. Dass ausgerechnet diese Einrichtung jetzt der Profitmaximierung Einzelner zum Opfer fallen soll, wäre daher ein besonders schwerer Schlag.“

Auf dem ehemaligen KHD-Gelände im Mülheimer Süden soll ein modernes Stadtquartier mit gemischtem Wohnen, Gewerbe, aber auch Kulturorten entstehen. Der Immobilieninvestor will Anfang Dezember eine Räumungsklage erwirken. Anschließend müsste die Kulturinitiative das Gebäude im künftigen Otto-und-Langen-Quartier innerhalb von drei Wochen verlassen. Joisten weiter: „Wir sprechen hier von einem Ort mit enormer historischer Bedeutung weit über Köln und Deutschland hinaus: Hier haben Nicolaus August Otto und Eugen Langen die ersten Ottomotoren hergestellt. Leider werfen die jüngsten Entwicklungen um raum13 kein gutes Licht auf die Zukunft des hier geplanten Veedels. Die Stadt muss unbedingt verhindern, dass auch hier wieder nur Gewerbeflächen und Luxuswohnungen entstehen. “

Die SPD sieht jetzt die Stadtverwaltung am Zuge. Joisten abschließend: „Schon vor Jahren hatten wir gefordert, mit dem Investor in Verhandlungen um das Areal einzutreten. Das ist damals nicht geschehen. Wir sehen jetzt, dass die Beschwichtigungen der Vergangenheit nicht auf stabilen Füßen standen. Deshalb muss die Stadtverwaltung jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen wichtigen Kulturort zu erhalten. Wir sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen.“