Der Stadtrat hat heute auf Initiative der SPD-Fraktion in einer Aktuellen Stunde zum Unterkunfts-Projekt an der Marktstraße 10 beraten. Dessen Räumung war am vergangenen Donnerstagvormittag durch eine breite Protestbewegung in letzter Sekunde verhindert worden. Das Haus stand seit Ende 2019 leer und wird seit Ausbruch der COVID19-Pandemie von Menschen bewohnt, die zuvor obdachlos waren. Ergebnis der Aktuellen Stunde war eine Resolution, die mit breiter Mehrheit verabschiedet wurde.
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Rafael Struwe: „Anscheinend hat der breite Protest Frau Reker beeindruckt. Das irrwitzige Vorhaben, mit Law & Order auf Kosten der Schwächsten vorzugehen und die Marktstraße zu räumen, ist bereits letzte Woche krachend gescheitert. Der Rat hat dazu heute klare Worte gefunden. Dass sich Frau Reker jetzt als Retterin geriert, ist natürlich absurd – sie hat das Problem erst verursacht, anstatt nach einer Lösung zu suchen. Aber die Unterbringung der zuvor wohnungslosen Menschen ist jetzt vorerst gesichtet – das ist das Wichtigste!“
SPD-Oberbürgermeisterkandidat Andreas Kossiski: „Es ist sehr zu begrüßen, dass die Stadt umgeschwenkt ist und jetzt eine Lösung präsentiert, die den Forderungen der SPD entspricht. Die Stadt verzichtet verbindlich auf eine Räumung, bis eine alternative Unterkunft für das Projekt und seine Bewohnerinnen und Bewohner gefunden ist. Zudem wird das Projekt fortgesetzt und fachlich begleitet. Als Oberbürgermeister werde ich nicht mit Räumung drohen, sondern im Sinne des Ansatzes „Housing First“ alles tun, um wohnungslosen Menschen in Köln eine Unterbringung zu garantieren!“