Am Rheinufer in Mülheim herrscht dicke Luft. Die Anwohner leiden unter dem Dieselqualm der Hotel- und Frachtschiffe, die dort oft über mehrere Tage anliegen. Die Schiffe lassen ihre Dieselgeneratoren rund um die Uhr laufen, um sich mit Strom zu versorgen. Während es an anderen Anlegestellen in der Stadt (am Rheinauhafen, am Deutzer Hafen, am Adenauer-Ufer in der Innenstadt, am Kennedy-Ufer in Deutz und am Niehler Hafen) Stromtankstellen für die Schiffe gibt, rattern in Mülheim die Dieselgeneratoren.
Andreas Pöttgen, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln, ist empört: „In Mülheim leiden die Menschen schon wegen der hohen Schadstoffbelastung am Clevischen Ring unter schlechter Luft. Jetzt ziehen auch noch vom Rhein die Abgaswolken zu ihnen hinüber. Es kann doch nicht sein, dass die Stadtverwaltung gerade dort, wo die Situation am schlimmsten ist, nicht handelt. Henriette Reker lässt die Menschen mit ihren Problemen alleine. Denn statt zu handeln, wird jetzt über die Zuständigkeit für den Bau der Stromtankstellen gestritten. Dieser Streit darf kein Feigenblatt für Untätigkeit sein.“
Stadtverwaltung und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt schieben sich gegenseitig die Verantwortung für den Bau der Stromtankstellen zu. Mit Hilfe der modernen Stromtankstellen können sich anlegende Schiffe mit sauberem Strom versorgen und auf Dieselgeneratoren verzichten. Dadurch werden Lärm und Luftverschmutzung vermieden.
Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister von Mülheim (SPD), stellt klar: „Wir werden weiter Druck machen, damit auch Mülheim Stromtankstellen bekommt. Hier geht es um die Gesundheit der Anwohner am Rheinufer, der Kinder auf dem Spielplatz und der Spaziergänger an der Promenade. Es darf nicht sein, dass Mülheim zurückbleibt, nur weil Frau Reker andere Stadtbezirke wichtiger sind.“